Quelle siehe ORF Wien
Seitdem bekannt ist, dass die Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) nach den Plänen der Regierung rund 500 Mio. Euro einsparen muss, gehen die Wogen hoch. Der Betriebsrat rechnete sich jetzt aus, was diese Einsparungen für die Belegschaft bedeuten würden.
Sollten die Unfallkrankenhäuser und Rehazentren ausgegliedert werden, könnten schlechtere Kollektivverträge wirksam werden, warnte der Betriebsrat am Montag. In den AUVA-Unfallkrankenhäusern und -Rehabzentren arbeiten österreichweit rund 4.400 Menschen. Allein in Wien sind es mehr als 1.150.
Monatlicher Verlust von 400 Euro
Bei einer einer Ausgliederung der AUVA in eine 100-Prozent-Tochter gelte für die Belegschaft der schlechtere Kollektivvertrag für Privatkrankenanstalten, warnte AUVA- Vorsitzender des Zentralbetriebsrats, Erik Lenz gegenüber Radio Wien. Damit müsste die Belegschaft empfindliche finanzielle Abstriche machen.
Im Schnitt würden AUVA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in allen Beschäftigtengruppen rund 400 Euro pro Monat und rund 6.000 Euro pro Jahr einbüßen. Das bedeutet um etwa elf Prozent weniger Gehalt. In Österreich gebe es zudem jetzt schon zu wenig Pflege- und Ärztepersonal, zeigt sich Lenz besorgt. Eine noch schlechtere Bezahlung wirke sich negativ auf die Qualität der Behandlung aus.
Die Presse schreibt (siehe Die Presse)
Von Sommerruhe ist in der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt derzeit nichts zu spüren. Intern wird eifrig gerechnet. Der Grund: Bis Ende August will die türkis-blaue Regierung ein Konzept am Tisch haben. Beinhalten soll es Einsparungen in der Größenordnung von 500 Millionen Euro, andernfalls werde die AUVA aufgelöst. So die Vorgaben von ÖVP und FPÖ, gegen die der Betriebsrat schon mehrfach verbal Sturm gelaufen ist. Neue Brisanz erreichte die Causa im Juli, als ein angebliches internes Sparpapier in die Medien gelangt war. Dieses hat sich der Betriebsrat nun genauer angesehen – und eigene Rechnungen angestellt.
In dem Papier wird die Ausgliederung in eine 100-Prozent-Tochter angedacht, um so 33 Millionen Euro einzusparen. Der Vorsitzende des Zentralbetriebsrats der AUVA, Erik Lenz, interpretiert dies so: “Unser Obmann überlegt die Änderung des derzeit gültigen Kollektivvertrags der Dienstordnung der Sozialversicherungsträger hin zum Kollektivvertrag der Privatkrankenanstalten, der schlechter ausfällt.”