In der vergangenen Woche wurde in ORF 1 ein Bildbericht über die Verwaltungskosten in der Sozialversicherung gesendet. Demzufolge hat eine Studie der AECD festgestellt, das die deutlich Kosten für die Verwaltung günstiger sind als in der Privatwirtschaft.
97,8 % der Einnahmen kommen direkt beim Patienten an. Der Verwaltungsaufwand beträgt lediglich 2.8 %. In der Privatwirtschaft versickern alleine 31,7 % der Einnahmen in der Verwaltung.
Hier findest du den Beitrag : Video SV Verwaltungskosten
Gesundheitsreform – OECD: Verwaltung in Österreich kostengünstig
Utl.: OECD-Bericht – 2,8 Prozent der Ausgaben – Deutlich weniger als
in der Schweiz und den Niederlanden – Mehr als Großbritannien =
Wien (APA) – Im Umfeld der sogenannten “Effizienzstudie” über die österreichischen Sozialversicherungen wird häufig von “Wirrwarr” und “Ineffizienz” gesprochen. Ein Anfang des Jahres herausgekommener Bericht der OECD “Wie man sinnlose Ausgaben im Gesundheitswesen eingrenzt” (Tackling Wasteful Spending on Health) stellt den Krankenversicherungen ein gutes Zeugnis aus: 2,8 Prozent Verwaltungskosten.
“Ein signifikanter Anteil der Gesundheitsausgaben in den OECD-Ländern ist, wenn man es positivst oder schlechtest betrachtet, simpel vergeudet. Einer von zehn Patienten ist von Nebeneffekten betroffen, die verhinderbar wären. Mehr als zehn Prozent der Spitalsaufenthalte dienen dazu, diese Schäden wieder zu korrigieren. Viele Patienten bekommen eine unnötige oder schlechte Versorgung. Ein erheblicher Teil der Notfall-Aufnahmen in Spitälern hätten genauso gut oder besser im Rahmen der Primary Health Care (niedergelassener Arzt, lokale Ärztenetzwerke, Fachärzte und neuerdings in Österreich auch Primary Health Care-Zentren; Anm.) versorgt werden können ….”, stellte die OECD fest. In manchen Fällen sei die Selbstbehandlung durchaus auch angebracht gewesen.
In der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion in Österreich mit der offenbar von den Autoren bereits abgelieferten aber noch nicht der Öffentlichkeit präsentierten “Effizienzstudie” zum österreichischen Sozialversicherungswesen könnten wohl Daten zum Verwaltungsaufwand der Krankenkassen bzw. der in anderen Ländern zum Teil staatlichen Krankenversorgung interessant sein. Hier schneidet Österreich gar nicht so schlecht ab. Bereits auf der Basis von Daten aus 2014 geht die OECD in dem Bericht von einem Verwaltungskostenanteil in Österreich von 2,8 Prozent der Einnahmen aus. In dem mit Österreich vergleichbaren Land Schweiz liegt dieser Anteil bei 4,3 Prozent, in Slowenien ebenfalls bei 2.8 Prozent. Im staatlichen Gesundheitswesen in Großbritannien sind es 1,6 Prozent. In den Niederlanden mit oft gelobten Primärversorgungsstrukturen haben die Verwaltungskosten einen Anteil von 4,1 Prozent.
Interessant ist dabei der Anteil der Verwaltungskosten bei den Privatversicherungen. In Österreich können laut dem OECD-Bericht nur 69,3 Prozent der in die private Krankenversicherung eingezahlten Mittel beim Versicherten ankommen (Verwaltungskostenaufwand: 31,7 Prozent). Damit liegen die österreichischen Privatversicherten an drittletzter Stelle nach Großbritannien (31,8 Prozent) und Spanien (32 Prozent Verwaltungskosten). In der vergleichbaren Schweiz sind es nur 16,8 Prozent.
“Administrative Kosten für private Versicherungen sind viel höher als für öffentliche (auch verstaatlichte Versorgungssystem; Anm.) Krankenversicherungen”, hielt die OECD fest. Bei den Verwaltungskosten gebe es auf Steuern oder Versicherungssystemen basierenden öffentlich-rechtlichen Krankenversorgungssystemen wenig Unterschied. Aber: “Systeme mit Finanzierung aus einer Hand haben weniger Verwaltungskosten als Systeme mit Zahlungen aus verschiedenen Quellen.” Letzteres “Übel” trifft mit der Finanzierung der niedergelassenen Medizin durch die Krankenkassen (über Versicherungsbeiträge) und die Spitäler durch die Bundesländer auf Österreich zu. Auch Systeme mit Wahlmöglichkeit der Menschen zwischen verschiedenen Krankenversicherungen hätten höhere Verwaltungskosten. Und die privaten Krankenversicherungen lägen eben weit darüber.