ZBR Newsletter Dezember 2017

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Liebe Kollegin,

lieber Kollege,

eine spannende und bedrohliche Zeit ist das jetzt in der AUVA. Ich möchte dich auf diesem Wege über die aktuelle politische Diskussion, Neuigkeiten aus der Vorstandssitzung und über weitere Aktivitäten kurz informieren. Beginnen wir gleich mit dem brennendsten Thema:

Zur aktuellen politischen Diskussion über die AUVA

Wie du sicher den Medien und den internen Informationen entnommen hast, arbeitet die wahrscheinlich nächste Bundesregierung daran, das zu machen, was sie im Wahlkampf angekündigt hat, nämlich in die Sozialversicherung und ihre Struktur einzugreifen. Ob dies zum Nutzen der österreichischen Bevölkerung geschieht und die Gesundheitsversorgung verbessert, kann ich den Informationen, die veröffentlicht werden, noch nicht entnehmen, da in meiner Wahrnehmung mehr darüber diskutiert wird, welche Träger es in Zukunft geben soll und wie sie heißen könnten, als über inhaltliche Positionen. Sehr häufig liest man von einer Zusammenlegung von Trägern. Bei der AUVA steht selten Zusammenlegung, da wird eher von Zerschlagung gesprochen. Ob das Zufall ist?

Oder will man wirklich ein System auflösen, das durch die Verzahnung der vier Säulen Prävention, Unfallheilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung für die guten Erfolge und die hochwertige Versorgung unserer Versicherten sorgt?

Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich derzeit nur um Spekulationen handelt, was mit uns geschieht. Noch wurde von den Verhandlern keine offizielle Stellungnahme abgegeben, geschweige denn das Vorhaben schriftlich dargelegt. Trotzdem müssen wir uns möglicher Gefahren bewusst sein. Und ich kann es nachvollziehen, wenn du Angst vor der Zukunft hast oder wegen der vielen Angriffe von außen die Motivation leidet.

Im Zentralbetriebsrat und in allen unseren Belegschaftsvertretungen hat dieses Thema derzeit höchste Priorität. Wir holen uns Verbündete und Unterstützer auf allen Ebenen. Gemeinsam mit den Gewerkschaften GPA-djp und Vida bereiten wir mögliche Aktionen und Maßnahmen vor. Einen Versuch der Zerschlagung werden wir nicht kampflos hinnehmen.

Wir beobachten zurzeit laufend die politische Situation, die Aussagen einzelner Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Arbeitsgruppen der vermutlich nächsten Regierung. Auch versuchen wir, diese Personen in persönlichen Gesprächen schon jetzt davon zu überzeugen, dass die derzeitige Struktur der AUVA effizient und von Vorteil sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die öffentliche Gesundheitsversorgung ist. Unser Ziel ist es, schon jetzt dafür zu sorgen, dass die Gerüchte in den Medien nicht so im Regierungsabkommen stehen, sondern dass die Existenz der AUVA in der derzeitigen Struktur außer Streit gestellt wird.

Aber auch du kannst und sollst mithelfen, indem du uns unterstützt und damit etwas für deinen eigenen Arbeitsplatz machst. Unterstütze die Gewerkschaft durch deinen Beitritt, falls du nicht ohnedies Mitglied bist. Die Gewerkschaft vertritt die Interessen von uns Beschäftigten und ist überparteilich! 2

Ich ersuche dich auch, bei deinen Freunden und Bekannten die Bedeutung und die Qualität, aber auch die Notwendigkeit der AUVA immer wieder zu betonen. Auch Versicherte, Patienten, Kunden und Vertragspartner können uns helfen, wenn wir in ihren Augen unverzichtbar sind.

Und ich verspreche dir, dass ich dich informiere, sobald klare Fakten am Tisch liegen.

Vorstand beschließt zehn Betriebsvereinbarungen

Nachdem schon in der Septembersitzung im Vorstand drei Betriebsvereinbarungen beschlossen wurden, konnte nun eine große Anzahl fertig verhandelt und in der Vorstandssitzung gemeinsam in Kraft gesetzt werden.

Sieben Betriebsvereinbarungen wurden für die ganze AUVA gültig. Es handelt sich dabei um die Themen:

Spezifische Personalentwicklungsmaßnahmen (Supervision, Coaching, Teamentwicklung, Mediation und Krisenbegleitung)

Sicherheits- und Gesundheitsmanagement und die Betriebliche Gesundheitsförderung

 Mobbing, sexuelle Belätigung und Diskriminierung

Integration/Inklusion von Menschen mit Behinderung in der AUVA

Betriebliche (Wieder-) Eingliederung

Sucht (Alkohol am Arbeitsplatz, Missbrauch von Suchtmitteln, Hilfe für suchtkranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter)

Organisation und Aufgaben der Präventionsteams und des Koordinationsteams

Drei weitere Betriebsvereinbarungen beziehen sich auf jeweils eine Einrichtung und betreffen Arbeitszeitregelungen im UKH Linz, dem RZ Meidling und dem RZ Weißer Hof.

Einige dieser Betriebsvereinbarungen ersetzen ältere Versionen, die es zum gleichen Thema gab. Diese wurden verbessert, präzisiert und an betriebliche Gegebenheiten angepasst. Manche decken gänzlich neue Themenbereiche ab oder erweitern diese. Alle Vereinbarungen gelten ab 1. Jänner 2018 auf unbestimmte Zeit und werden regelmäßig evaluiert. Die Texte werden in Kürze wie gewohnt im Intranet veröffentlicht. Die beschlossenen Vereinbarungen sehe ich als wesentlich für unsere Kultur in der AUVA.

Von den vom Zentralbetriebsrat im März 2017 beschlossenen Betriebsvereinbarungen sind somit noch drei Themen ausständig (Gleitende Arbeitszeit in den Verwaltungsdienststellen, Rahmen-BV für Einrichtungen – Grundsätze für eine generelle Arbeitszeiteinteilung und – verteilung und die BV für die Präventivfachkräfte von AUVAsicher). Wir hoffen, dass auch bei diesen Themen die AUVA endlich in Bewegung kommt, einzelne Verhandlungstermine wurden jedenfalls schon fixiert. 3

Dienstpostenplan 2018 – Verbesserungen beschlossen, Verschlechterungen verhindert

Ebenfalls in der Vorstandssitzung am 29.11 wurde der Dienstpostenplan 2018 beschlossen. Dabei wurden, nach dem Sparprogramm in den letzten beiden Jahren, 63 zusätzliche Dienstposten beschlossen, wobei die meisten Posten in den Unfallkrankenhäusern dazukommen. Als großer Erfolg konnte die geplante Abwertung von Posten in der EDV durch den Zentralbetriebsrat verhindert werden. Nach längerer Diskussion folgte der Vorstand unserem Anliegen und beauftragte die Generaldirektion mit der Erstellung eines Gesamtkonzepts in der EDV unter Einbeziehung des ZBR. Erst wenn die Organisation steht, kann auch überlegt werden, welche Qualifikationen und demnach welche Einreihungen dafür erforderlich sind.

Die Frage der Organisation der Reinigung und deren Zuordnung zum Pflege- oder Verwaltungsbereich wurde auf das Jahr 2019 verschoben. Hier zeigte sich, dass die organisatorischen Voraussetzungen in den einzelnen Einrichtungen derzeit zu unterschiedlich sind und auch unter den Kollegialen Führungen keine einheitliche Meinung herrscht.

Löhne und Gehälter: Nach der Verhandlung ist vor der Verhandlung ist während der Verhandlung

Mittlerweile hat es sich ja schon herumgesprochen: Im nächsten Jahr gibt es auf Löhne und Gehälter 2,1% plus 5 €mehr, also bei niedrigerem Verdienst eine Erhöhung um ca. 2,4%, bei hohen Gehältern ca. 2,2%. Wenn du nach 1995 in die AUVA eingetreten bist, war dies praktisch die zweite Erhöhung in diesem Jahr, denn schon seit September zahlt auf Grund der geänderten Beiträge in der Pensionskassa der Dienstgeber dort um 0,17% mehr. Nun könnte man meinen, dass damit alles bis nächsten Herbst erledigt sei, doch dem ist nicht so. So wurde am 21.11. mit der Vorbereitung der nächsten Verhandlung begonnen und am 22.11. die offenen Forderungen von Dienstnehmerseite und Dienstgeberseite durchbesprochen. Es wird praktisch das ganze Jahr hindurch verhandelt, auch hier immer mit Unterstützung unserer Gewerkschaften GPA-djp und Vida, denn ohne Verhandlungen würden wir wohl kaum Gehaltserhöhungen und Änderungen der Dienstordnung bekommen.

Kooperationen bei den Unfallkrankenhäusern

Der 1. Jänner 2018 rückt näher und damit der Start des Traumazentrums Wien. Dieses umfasst die beiden Unfallkrankenhäuser Meidling und Lorenz Böhler. In der Steiermark soll ähnliches folgen: Die zwei Krankenhäuser Graz und Kalwang bleiben als eigenständige Krankenhäuser bestehen und werden zum „UKH Steiermark” vernetzt. Bei den Kooperationen mit den Krankenhäusern in Kärnten, Salzburg und Oberösterreich, bei denen jeweils versucht wird, eine Partnerschaft mit Krankenanstalten des Bundeslandes einzugehen, gibt es derzeit nicht viel Neues zu berichten. In Klagenfurt ist die Kooperation schon am weitesten gediehen. Der Betriebsrat ist regelmäßig im Projekt eingebunden. Wie weit die kommenden Landtagswahlen in Kärnten und Salzburg sich auf den Projektfortschritt auswirken, bleibt abzuwarten. 4

Betriebsrat des UHK Klagenfurt gewinnt zweites Verfahren gegen die AUVA

Wie schon im letzten Newsletter vermeldet, sind wir der Ansicht, dass die Bestimmungen zur Anrechnung von Vordienstzeiten in den Dienstordnungen EU-Recht widersprechen. Vom Betriebsrat des UKH Klagenfurt wurden daher für diese Einrichtung zwei Klagen eingebracht. Das Gerichtsurteil in erster Instanz gibt uns recht, denn beide Klagen wurden gewonnen. Der Zentralbetriebsrat hat mit Unterstützung der Arbeiterkammer und der Ärztekammer Klagen beim Arbeits- und Sozialgericht für alle weiteren Standorte eingebracht, damit die Rechte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der AUVA gewahrt sind. Um uns bei diesen Klagen zu unterstützen, ersuchen wir dich um folgendes:

Solltest du der Ansicht sein, dass dir zu wenige Vordienstzeiten beim Eintritt in die AUVA angerechnet wurden, wende dich bitte an deinen Betriebsrat!

Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn du mehr als fünf Jahre bei einem anderen Spitalsträger in selber Funktion tätig warst.

43. ZBR-Kegelturnier in Graz mit wieder höherer Teilnehmerzahl

Zum 43. Mal ging es Mitte November in Graz wieder „n die Vollen” beziehungsweise ums Abräumen. Heuer wieder mit 153 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und einer erfreulichen Steigerung. Die Stimmung war nicht nur beim Kegeln gut, auch bei der Abendveranstaltung im Hotel Paradies, bei Tanzmusik von Pipifein & Co sowie Hausdisco mit unserem DJ Cantu. Ich bedanke mich für die perfekte Organisation bei Kurt Wohlmuther und seinem Team und freue mich auf das 44. Turnier im nächsten Jahr.

44. AUVA-Schimeisterschaften in Bad Häring – Termin 16.-17.März 2018

Der Termin ist fixiert, einige Details aber noch offen und daher hat Sepp Lintner die Veranstaltung noch nicht ausgeschrieben. Er arbeitet aber schon intensiv an der Vorbereitung und an dieser Stelle sei nur so viel verraten: Es gibt Neuerungen! Ich freue mich schon jetzt auf viele Anmeldungen. Bei einem Besuch im RZ Häring konnte ich mich diese Woche schon von den winterlichen Bedingungen überzeugen. Ich bin mir sicher, die Schneelage ist im März ähnlich gut.

In wenigen Wochen ist Weihnachten

Zum Abschluss bleibt mir nur zu hoffen, dass trotz der derzeitigen Unruhe durch Medienberichte und Gerüchte um die AUVA bald vorweihnachtlicher Frieden einkehrt. Damit wir alle einem entspannten Weihnachtsfest entgegensehen können und Kraft und Mut für das nächste Jahr tanken.

Ich wünsche dir und deiner Familie ein herzliches Weihnachtsfest, besinnliche und auch fröhliche Tage und einen guten und unfallfreien Rutsch ins Jahr 2018!

Erik Lenz (Vorsitzender des AUVA-Zentralbetriebsrates) Linz, 4.Dez.2017

 

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